„Good Girl“ von Aria Hingegen ist eine intensive wie reflektierte Coming-of-Age-Vergangenheit, in dieser die Meine Wenigkeit-Erzählerin die Zusammenhänge zwischen Alltagsrassismus und Stil, häuslicher Vehemenz und familiären Traumata zu entwirren beginnt.

„Good Girl“ von Aria Hingegen ist unsrige Buchempfehlung dieser Woche.

Ihre Erziehungsberechtigte nach sich ziehen sie uff ein Elite-Internat geschickt, doch seit dem Zeitpunkt Nila zurück in Bundeshauptstadt ist, geht sie primär feiern, an dieser Humboldt-Uni hat sie sich vor allem wegen des Semestertickets eingeschrieben. Ihr Leben zwischen Tanzen, Drogen und dem Traum, Fotografin zu werden, wird durch die Zusammentreffen mit dem magnetischen US-Schreiber Marlowe aufgerüttelt. Exzessive Beschreibungen von Berghain-Kommen, die extremen Emotionen dieser wilde Jahre, die toxische Umgang zu einem älteren Mann: Aria Abers Debütroman, von ihr selbst aus dem Englischen übersetzt, beginnt mit bekannten Elementen, wird jedoch durch die zweite Handlungsebene vor dieser Klischeekiste bewahrt. Denn Nila heißt wirklich Nilab, ihre Erziehungsberechtigte stammen nicht aus Griechenland, wie sie immer behauptet, sondern mussten aus Afghanistan fliehen.

Ihr Hedonismus dient vor allem dazu, den frühen Tod ihrer Schraubenmutter zu verdrängen, und Marlowe und seine Kulturteil-Spezi:medial symbolisieren für jedes sie zusammensetzen Weg, dieser Plattenbausiedlung und den taxifahrenden Onkeln zu entkommen. Sie ist gefangen zwischen zwei Welten, die beiderlei uff ihre Gattung unmögliche Anforderungen an junge Frauen stellen – und während die Meine Wenigkeit-Erzählerin nachdem und nachdem die Zusammenhänge zwischen Alltagsrassismus und Stil, häuslicher Vehemenz und familiären Traumata zu entwirren beginnt, entsteht eine so intensive wie reflektierte Coming-of-Age-Vergangenheit.

Mit „Good Girl“ hat es Aria Hingegen uff unsrige verkettete Liste dieser besten Bücher im März 2025 geschafft.