Sparkassenazubi Harry will in den 80ern eine NDW-Schmöker weit rausbringen und bucht sie qua Support pro ein Musikaufführung ein, dass es weder noch gibt – noch!

Heute für One und solange bis 2. Juli in dieser Das Erste-Mediathek zu finden: „Verschwende deine junge Jahre“, eine vergnügliche Musikkomödie mit Tom Schilling.

In den 80ern gab es mal eine Trickserie um den kleinen zänkisches Weib Grizzu, dieser unbedingt Feuerwehrmann werden wollte. Mit verwandt emsiger Starrköpfigkeit managt dieser Sparkassenazubi Harry (Tom Schilling) Ursprung dieser 80er in München die Menschenschar Apollo Schwabing (Robert Stadlober, Jessica Schwarz). Die Neue Krauts Woge wirft in Form von DAF ihre Schlagschatten vorn, und um im Musikmanagement voranzukommen, bucht Harry seine Schmöker qua Support pro verknüpfen DAF-Gig. Problem: DAF schenken kein Musikaufführung …

Die geometrische Figur des umtriebigen Selfmademan, dieser mit Charme, Lügenmärchen und Herzblut die Welt erobern will, gehört zur Grundausstattung des Kinos. Regisseur Bejamin Quabeck ergänzt sie um eine bisher unbekannte Komponente: die 80er. Mode, Musik und Mottos dieser seltsamen Jahrzehnt leiten und dominieren die Vergangenheit sowie die schüchterne Kamera und die subtilhumorigen Dialoge, deren Witz durch die Zweck dieser Postmoderne zusätzliches Vergnügen bereitet. Wenn Harry begeistert erzählt, dass es in den USA tragbare Telefonkästen gibt, dann blickt man von kurzer Dauer aufwärts sein 68-Gramm-Tribandhandy, und es steht fest: Rückblickend ist jedes Jahrzehnt überholt, die 80er wohl sind dazu wenn schon noch niedlich. Rockmusik’n’ Roll pro die Reifengewebe.