„Bitternis“ von Joanna Bator ist eine mit Generationskonflikten gespickte Familiensage, in dieser sich die polnisch-deutsche Vergangenheit spiegelt.

Angereichert mit düsterem Komik und ein kleinster Teil Magie ist „Bitternis“ von Joanna Bator ein monumentaler, zusammen andererseits vorstellbar intimer Roman.

„Bitternis“ von Joanna Bator ist unsrige Buchempfehlung dieser Woche.

In Joanna Bators neuem Roman treffen wir hinaus vier Frauen – und kommen ihnen so nah wie sonst kaum einer Buchfigur: Urli Berta, die schlesische Fleischerstochter, die den Betrug ihres Geliebten nicht verkraftet hat. Großmutter Barbara, die im Zweiten Weltkrieg in einem Waisenhaus aufgewachsen ist und ihr Leben weit von dieser Muffensausen regiert wird, die Gesamtheit zu verlieren. Schraubenmutter Violetta, die im postkommunistischen Polen von endlosen Möglichkeiten träumt und sich nie mit dieser trüben Wirklichkeit entschädigen kann. Und Tochter Kalina, die so gesehen von Barbara großgezogen wird – solange bis die aus zunächst unklaren Gründen verschwindet. Welches ihre Ahninnen teils Monströses erlebt und getan nach sich ziehen und wie ein Trauma dasjenige nächste vergleichsweise, teilt uns die Meine Wenigkeit-Erzählerin häppchenweise mit: ein Kapitel zum Besten von Berta, Barbara, Violetta, Kalina, dann wieder von vorn.

„Bitternis“ ist einerseits eine mit Generationskonflikten und Nebenfiguren gespickte Familiensaga, in dieser sich darüber hinaus die polnisch-deutsche Vergangenheit spiegelt. Eine andere Sache ist untergräbt die Autorin dasjenige typischerweise Epische dieser Geschlecht, während sie den Majorität dieser Handlung in einer winzigen Dachwohnung spielen lässt und alltägliche Routinen haarklein ausbreitet, nur um haarsträubende Wendungen erzählerisch zu umtänzeln oder wie nebenbei abzukanzeln. Angereichert mit düsterem Komik und ein kleinster Teil Magie, entsteht so ein monumentaler, zusammen andererseits vorstellbar intimer Roman.

Mit „Bitternis“ hat es Joanna Bator hinaus unsrige verkettete Liste dieser besten Bücher im Januar 2024 geschafft.